Wir über uns

Wir, das sind Karin und Jens, die sich 1996 selbstständig gemacht haben und als Servicepartner einer Softwarefirma Baden-Württemberg betreuen. Wir verkaufen und schulen Software für Architekten und alle Planer am Bau.
Also Schreibtischtäter! Doch seit Anfang 2004, als wir an den Ortsrand von Belsen, einem kleinen, eingemeindeten Dorf von Mössingen bei Tübingen gezogen sind, wurde die latente Sehnsucht nach einem Leben auf dem Land und in der Natur zusammen mit Tieren immer stärker. Aber wie sollte das gehen, wo wir doch geschäftlich viel unterwegs sind und auch gerne mal in den Urlaub fahren?

Das Abenteuer beginnt

Tja, und dann passierte es! Eines Nachts sahen wir eine Reportage über Alpakas und das Abenteuer begann! „Die“ könnten zu uns und unserem Job passen! Die wunderschönen Aufnahmen von diesen grazilen Tieren mit ihren großen Augen und langen Wimpern, relativ autark in großen Herden lebend, hatten es uns angetan! Und so ging es los! Dank Internet – es hat ja oft auch etwas Gutes an sich – konnten wir uns erst einmal schlau machen über diese bei uns doch so unbekannten Tiere. Wir surften durch´s Internet und landeten bei Züchtern auf der ganzen Welt, erfuhren immer mehr über Zucht und Haltung.
So blieb es nicht aus, daß wir endlich welche in Natura sehen wollten! Also besuchten wir verschiedene Züchter und Hobbyhalter in ganz Deutschland, die sich auch noch alle als ausgesprochen interessante und sympathische Menschen entpuppten, und landeten schließlich bei Alpacaland.

„Grundsteinlegung“

Und wie es so sein sollte, „verguckten“ wir uns auf Anhieb in eine junge weiße Stute mit hervorragender Abstammung, die gerade aus Canada von Inca Legend importiert worden war. Immer wieder blieb unser Blick in der großen Herde an dem Alpaka mit der Ohrmarke „07“ hängen! Und da wir schon immer alles in unserem Leben sehr spontan entschieden haben, kauften wir aus dem Bauch raus „07“ namens Tia. Damit war also der Grundstein für unsere neue Herde gelegt, doch wie wir schon wußten, mußten es ja mindestens 2 Tiere sein und da unser 1. Fohlen nicht allein aufwachsen sollte – Tia war noch nicht gedeckt – brauchten wir also noch 2 weitere Stuten.

Steffen und Jochen Krämer von Alpacaland haben uns wirklich super nett und fundiert beraten, und unsere tausend Fragen mit unendlicher Geduld beantwortet! Letztlich haben wir uns für Cantana, eine trächtige Stute aus Canada, medium-brown mit ebenfalls erstklassiger Abstammung entschieden und …., da wir nun doch auf unseren Geldbeutel achten mußten, für Tingo Tango, eine bereits ältere Stute, dark brown, die selbst nicht zu den „Top-Models“ zählt, aber jedes Jahr ein schönes Fohlen zur Welt gebracht hat.

Mit unserem Wissen von heute hätten wir wahrscheinlich anders entschieden – dies sei für alle Neueinsteiger gesagt – und lieber nochmals tief in die Tasche gegriffen und bei allen Stuten, die die Basis für eine neue Zucht darstellen sollen, auf eine exzellente Abstammung und Statur, ohne X-Beine und Vorbiss etc… geachtet.

Alpaka Tia mit Blume

Es geht los!

So weit, so gut! Doch nun ging es erst richtig los! Zäune, Offenstall, Raufen bauen etc. … Viel Arbeit und eine Menge Spaß!

Tingo hat dann unser 1. Fohlen noch bei Alpacaland auf die Welt gebracht. 7 Stunden nach der Geburt waren wir dort und hin und weg! Ein Fohlen wie aus dem Katalog – wie wir inzwischen beurteilen können – erlangte es auch den 3. Platz bei unserer 1. Showteilnahme in Kreuth, ist inzwischen erstmalig gedeckt und wir sind schon mächtig auf den Nachwuchs gespannt.

Doch da in der Natur nicht alles nach Plan verläuft – denn als Neuling plant man natürlich, wieviele Tiere man in 1-2 Jahren haben wird und wie viel sie dann auch wert sein könnten – hat Cantana ein „Frühchen“, die kleine „Bambina“ geboren, die aber trotz allen „Päppelns“ nach 5 Tagen gestorben ist.
Das war irgendwie ein Sturz in die Realität, verbunden mit vielen Tränen. Doch uns wurde klar, daß das immer passieren kann, zur Natur gehört und man nicht davor gefeit ist. Nichts desto trotz tut es weh und das wird wohl auch immer so sein, auch wenn man irgendwann eine große Herde hat.

Inzwischen haben wir uns zu recht respektablen Züchtern „gemausert“. Wissen, was bei welchen Symptomen und Krankheiten zu tun ist. Denn so pflegeleicht Alpakas auch wirklich sind, es kann trotzdem immer mal etwas sein … Durchfall, Frühgeburten, Parasitenbefall … wo dann doch die Hilfe des Menschen, Tierarztes und vor allem die Erfahrung anderer Züchter von Nöten ist!

Lust auf mehr!

Im Frühjahr 2005 beschlossen wir unsere kleine Zucht um eine schwarze Stute zu bereichern. Doch die Suche erwies sich als gar nicht so einfach, denn es gibt halt derzeit doch mehr Nachfrage als Angebot. In Deutschland fanden wir kein passendes Alpaka und so landeten wir beim Alpakahof Linth, unserer inzwischen Freundin Lisa Stocker in der Schweiz. Was sich als Glücksfall erwies, denn sie ist eine der erfahrensten Züchterinnen, die wir kennen, hat hervorragende Zuchttiere und uns das letzte Jahr mit unendlicher Freude und Geduld bei allen „Nöten“ mit Rat und Tat unterstützt! Unser Dank hierfür auch an dieser Stelle!

Taifun erblickt die Welt!

Was passierte also? Wir fuhren nach Linth, um Amethyst, eine schwarze, hochtragende Stute aus dem letzten Import aus Australien mit Top-Abstammung anzuschauen. Und als wir ankamen, drückte uns Lisa ein rabenschwarzes, kleines Hengstfohlen in den Arm, das 2 Stunden vorher, ein wenig zu früh, auf die Welt gekommen war! Was soll ich sagen? Es war natürlich wieder einmal um uns geschehen und wir kauften Amethyst zusammen mit unserem 1. kleinen Hengst „Taifun“. Denn das ist er wirklich! Ein wunderhübscher, mehr als liebenswerter Wirbelwind, der inzwischen 8 Monate alt ist, alle Herzen im Fluge gewinnt und sich bei der nächsten Show in Kreuth in 2006 beweisen wird.

Jens Herning

Die Zukunft

So ist unsere „noch“ kleine Herde auf inzwischen 7 Tiere angewachsen und wir erwarten – hopefully, denn man weiß halt nie –  4 Fohlen in 2006! Im Frühjahr werden wir mit unseren Tieren auf die „Grace Valley Ranch“ bei uns ums Eck umziehen. Wir werden unsere  „kleine, aber feine“ Zucht vermehren und wollen intensiv versuchen, zusammen mit dem KBF Mössingen (Körperbehindertenförderung), auch Tiertherapie mit Alpakas ins Leben zu rufen. So freuen wir uns auf alles, was da noch kommen mag! Denn ein Satz von Steffen Krämer klingt noch immer in unseren Ohren ….

Kauf Dir ein Alpaka und Dein Leben verändert sich!

Das können wir bestätigen, doch wir haben es noch keine Minute bereut! Wir wünschen auch allen anderen viel Freude daran und unterstützen Euch gerne mit unseren bereits gesammelten Erfahrungen.

2006 – ein Jahr des Umbruchs!

2006 war ein Jahr des Umbruchs! Unsere „Notlösung“ aus Platzmangel, der Umzug unserer Tiere auf die benachbarte „Grace Valley Ranch“, entpuppte sich als nicht wirklich gelungene Lösung, denn so waren wir ständig am Hin- und Herfahren, als die Geburt unserer Fohlen anstand. Und da man bei Alpakas eben nie so genau weiß, wann es los geht, waren auch viel Fehlalarme dabei. Letztlich waren wir dann doch bei allen 3 Geburten zur Stelle und so erblickten „Bandido“, „Bajazzo“ und „Ninja“ gesund und munter die neue Welt. „Ninja“ sogar mit dem unglaublichen Gewicht von 10,5 kg und sie machte damit ihrer Mutter und uns das Leben bei der Geburt doch mehr als schwer! Sie hat inzwischen die beiden Hengstfohlen, die 4 Monate älter sind als sie, bereits in der Größe eingeholt und ist wirklich eine zauberhafte kleine „Kämpfernatur“!

Um mehr über Alpakas, die Beurteilungskriterien und ihre Qualitätsunterschiede in Körperbau und vor allem auch Vlies zu lernen, habe ich dann im Herbst in England den 1. und 2. Lehrgang zur „International anerkannten Richterausbildung“ der BAS – British Alpaca Society im Alpaca Training Centre auf „Langaton Alpacas“ absolviert. Mein Facit: ich habe unheimlich viel gelernt, es war irre anstrengend, da zur ausgesprochen intensiven und anspruchsvollen Ausbildung auch noch die fremde Sprache dazu kam und mir ist klar geworden, dass es sehr, sehr viel Erfahrung braucht, um ein guter Alpakarichter zu sein.

Bei der Jahreshauptversammlung der Alpaca Association (AAeV) – „Warum nur …“ bin ich eigentlich hingegangen?! – kamen einige Mitglieder auf die glorreiche Idee mich, Karin, den Vereinsmuffel, bei den anstehenden Vorstandswahlen für das „Amt für Öffentlichkeitsarbeit“ vorzuschlagen und zu wählen. Und so habe ich mir nun, da ich es einfach wichtig finde etwas für den Bekanntheitsgrad und die Verbreitung von Alpakas in Deutschland zu tun, eine neue Aufgabe „ans Bein gebunden“. Was da alles auf mich zukommen sollte, ahnte ich damals nicht im entferntesten!

Ansonsten waren wir während des ganzen Jahres auf der Suche nach weiteren Weideflächen, denn wir waren uns einig, daß wir nicht noch ein weiteres Jahr zu unseren Alpakas „pendeln“ wollen. Ich träumte also von einem Bauernhof, natürlich schön gelegen und bezahlbar, auf dem wir all unsere Ideen umsetzen könnten. Und so surfte ich oft stundenlang in den Immobilienangeboten  im Internet, um festzustellen, dass dies wohl ein Traum bleiben würde. Denn im Süden Deutschlands werden nur ganz wenige Höfe mit ausreichendl Land dabei angeboten. Und die, die es gibt, sind entweder unbezahlbar, oder sie sind total Schrott und kosten dafür immer noch immens viel Geld oder sie haben eine katastrophale Lage (z.B. Hochspannungsmast überm Haus, viel befahrene Landstraße direkt daneben etc…).

Doch dann … lief „er“ uns doch über den Weg und …

2007 – Unser Leben verändert sich wirklich!

Denn … inzwischen sind wir „stolze“ Besitzer eines urigen, super gemütlichen Bauernhofes ganz in der Nähe vom Bodensee. An Ostern sind wir mit unseren Tieren, nachdem wir erneut Zäune gezogen und Ställe gebaut haben, in unser neues Zuhause umgezogen und fühlen uns – Mensch wie Tier – sauwohl, als lebten wir hier schon ewig! Jetzt haben wir endlich genug Platz und unseren Ideen für die Zukunft sind keine Grenzen gesetzt! Auf dem Misthaufen krähen die Hähne, die Esel schreien lauthals – wie Urlaub auf dem Bauernhof – und das jeden Tag! Ein Traum wurde wahr!

Alpakahof im Winter

Am 15. April ist außerdem die 1. Internationale Alpaka Show der Alpaca Association in Ulm erfolgreich über die Bühne gegangen, die allseits positive Resonanz hervorrief und an deren Organisation ich auf Grund meines neuen „Jobs“ maßgeblich beteiligt war. Inzwischen sind auch die unglaublich zeitintensiven Monate der Vorbereitungen „fast“ vergessen und vielleicht, aber auch nur vielleicht!! – bin ich nächstes Jahr ja doch wieder mit dabei! Denn Spaß hat es ja irgendwie doch gemacht und die viele Arbeit wurde durch eine gelungene Show belohnt.

Tja, und nun ist wieder Fohlenalarm angesagt, doch diesmal erheblich entspannter! Wer Lust hat uns zu besuchen, ist stets herzlich willkommen! Bleibt nur noch die Warnung: „Willst Du nicht, dass sich Dein Leben unter Umständen vollkommen verändert, dann schaue einem Alpaka niemals zu tief in die Augen, denn es könnte sein, Du verliebst Dich“ und dann … ist es meist auch schon zu spät!

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2010!

Und wie Ihr auf den anderen Seiten seht, hat sich in den letzten Jahren viel getan! Unser geliebter Hof ist noch viel schöner geworden – da steckt viel, viel Arbeit drin, doch es hat sich gelohnt und wir erfreuen uns jeden Tag daran! Unsere Herde ist inzwischen auf 30 Alpakas angewachsen, wir haben erstmals auch Tiere an sehr nette neue Besitzer verkauft, unsere Deckhengste Bandido, Commander Spock und Top Hat haben sich mächtig angestrengt und so gibt es schon den ersten Nachwuchs, der sich durchaus sehen läßt! Wir und unsere Gäste erfreuen uns an der „Sommerküche“, „Misty-Beach“ und dem gerade neu geschaffenen, super gemütlichen „Allzweckraum“ im alten Kuhstall. Feiern, frühstücken, Dorf-Kino, Seminare und, und, und. Darin läßt sich einfach alles in die Tat umsetzen! Unser Alpakaladen ist wunderschön und kommt gut an! Und ab nächstem Frühjahr kann man dann auch noch in original Indianer-Tipis direkt an der Alpakaweide den Sonnenaufgang nach einer romantischen Nacht auf dem Bisonfell genießen. Mal schauen, was noch alles passiert – wir sind schon sehr gespannt!

Karin und Jens, Adventure Alpakas